LBV magazin 3-24

LBV MAGAZIN 3|24 11 haben. Noch immer bemühen wir uns, die Gräben zu schließen. Landwirtinnen und Landwirte haben über die Jahrzehnte nichts Illegales getan, ich mache ihnen keinen Vorwurf für den in Teilen erbärmlichen Zustand unserer Tier- und Pflanzenwelt. Sie haben Lebensmittel und Energie produziert, wie die gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen ihnen dies vorgeben. Das Ergebnis aber ist ein kolossaler Verlust an Biologischer Vielfalt, vor allem an Leben im Offenland. Und dabei sind es gerade unsere Landwirtinnen und Landwirte, die von einer intakten Natur abhängig sind und unter den Folgen der Klimakrise und dem Verlust an Biologischer Vielfalt am meisten leiden. Nüchtern betrachtet, und davon bin ich fest überzeugt, haben unsere Landwirtinnen und Landwirte nicht durch das Volksbegehren gelitten. Ganz im Gegenteil: In vielen Bereichen profitieren gerade sie – mit gutem Recht – von den umfangreichen Geldern, die beispielsweise für Vertragsnaturschutz, Biolandwirtschaft oder den Bayerischen Streuobstpakt zur Verfügung gestellt werden. Zwischenbilanz Volksbegehren nach fünf Jahren Der Trägerkreis des Volksbegehrens verfolgt seit der Annahme des Gesetzespakets im Juli 2019 die Umsetzung des Volksbegehrens. Grundlage für unsere jährliche Bewertung ist ein Bericht eines Teams von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um Prof. Dr. Roman Lenz von der Hochschule Nürtingen. Im Juli 2024 haben wir eine erste umfangreiche Zwischenbilanz gezogen. Dabei wurde klar, dass wir mit unserem Volksbegehren einige beachtliche Erfolge erreicht haben, bei anderen Punkten stehen wir aber noch immer vor großen Herausforderungen. Details hierzu finden Sie in dieser Ausgabe unseres LBV magazins. Wir freuen uns über die Erfolge und werden uns auch in Zukunft sehr intensiv um die Punkte kümmern, bei denen es noch großen Handlungsbedarf gibt. Dr. Norbert Schäffer Am 15. Juli 2024 hat das Landtagspräsidium, anlässlich des fünften Jahrestages der Annahme des Volksbegehrens, zu einer Podiumsdiskussion in den Senatssaal des Maximilianeums eingeladen. Bei dieser Veranstaltung haben sich Umweltminister Thorsten Glauber und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ganz klar zu den Zielen des Volksbegehrens bekannt. Unser Volksbegehren löst sicherlich nicht alle unsere Probleme im Natur- und Artenschutz. Ich bin aber davon überzeugt, dass unser Volksbegehren, bei konsequenter Umsetzung aller Maßnahmen, das Potenzial hat, den Zusammenbruch unserer Biologischen Vielfalt aufzuhalten und zumindest einen Teil von dem zurückzubringen, was wir über Jahrzehnte verloren haben und so sehr vermissen. Durch unser Volksbegehren stehen wir deutlich besser da als ohne diese Initiative. Lassen Sie uns nicht vergessen: All das wurde uns nicht geschenkt, vielmehr haben wir uns all das mit großem Einsatz erkämpft! Danke an alle, die wo auch immer und wie auch immer, unser gemeinsames Volksbegehren unterstützt haben! SENATSSAAL BAYERISCHER LANDTAG I FOTO: ANDREAS GREGOR Wir haben in den letzten 40 Jahren über die Hälfte der Feldvögel verloren Folgen Sie mir auf X unter @N_Schaeffer

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