LBV magazin 4-25

FOTO: FABIAN FOPP Die Alpenbraunelle bewohnt felsige alpine Rasenflächen oberhalb der Waldgrenze. Das Alpenvogelmonitoring Vögel beobachten beim Bergsteigen Große Teile der deutschen Alpen sind Schutzgebiete, zum Beispiel Vogelschutzgebiete oder Naturschutzgebiete. Zahlreiche Initiativen wie die Alpenkonvention, die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 oder die EU-Natura-2000-Richtlinie verfolgen das Ziel, die Alpen und ihre Bewohner zu schützen und die Datengrundlagen unter anderem zu den Alpenvögeln zu verbessern. Kenngrößen wie der Indikator Artenvielfalt und Landschaftsqualität – Alpen sollen der Politik aufzeigen, inwiefern die Ziele der nachhaltigen Nutzung und des Schutzes der Biologischen Vielfalt erreicht werden. Als Datenbasis für diesen „Alpen-Indikator“ dient die Bestandsentwicklung von zwölf ausgewählten charakteristischen Vogelarten der Alpen. Für die meisten von ihnen ist die Datengrundlage schlecht, sodass die Berechnung des Indikators bereits seit längerer Zeit nicht möglich ist. Zudem verpflichtet die Vogelschutzrichtlinie alle EU-Mitgliedsstaaten, regelmäßig Angaben zur Bestandsentwicklung aller heimischen Brutvogelarten zu berichten. Wir wissen, dass sich der Klimawandel in den Alpen besonders stark auswirkt, und Vogelbestände sich auch deshalb rasch verändern können. Hinzu kommt der wachsende Besucherdruck. Künftige Bauvorhaben in den Alpen, erleichtert durch das sogenannte 3. Modernisierungsgesetz der Staatsregierung, könnten den Lebensraum für alpine Vogelarten zusätzlich zerstören. Daher stehen das neue Alpenvogelmonitoring und alle Mitarbeitenden vor der großen Aufgabe, die Wissenslücken bei den Alpenvögeln schnell zu schließen. Die bisherigen Rückmeldungen der begeisterten Kartierenden zeigen: Eine Bergtour mit Vogelbeobachtung und -kartierung zu verbinden, macht sehr viel Freude, so ist diese „doppelte“ Naturerfahrung durchaus doppelt intensiv. Felsenschwalben, Alpendohlen und Ringdrosseln: Die Alpen beheimaten zahlreiche Vogelarten, die bundesweit hauptsächlich oder sogar nur dort vorkommen. Die Bestandsentwicklung dieser Vögel lässt sich derzeit nicht verlässlich darstellen. Aus diesem Grund hat der LBV zusammen mit Partnern das neue Alpenvogelmonitoring entwickelt und in einem zweistufigen Prozess 2024 und 2025 an den Start gebracht. THEMA 44 LBV MAGAZIN 4|25

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