LBV magazin 4-25

FOTOS: FREDERICK MANCK (5), ALEXANDRA RIEG, DR. EBERHARD PFEUFFER weisen Beweidung mit Galloway-Rindern und Pferden hat sich als äußerst förderlich für den Erhalt des strukturreichen Kalkmagerrasens herausgestellt. Aber auch die Ehrenamtlichen der LBV-Regionalgruppe sind immer wieder gefordert. Ob mit Freischneider, Astscheren, Motorsägen, Rechen, Spitzhacke oder Bolzenschneider – jedes Jahr finden mehrere Biotoppflegeeinsätze statt. Auf die Freiwilligen ist dabei immer Verlass, sei es beim Heurechen in der sengenden Mittagssonne oder bei der Entbuschung im winterlichen Schneegestöber. Vielfältige Unterstützung gibt es außerdem immer wieder durch den Naturpark Ammergauer Alpen. Erste Erfolge gibt es in dem Gebiet schon zu verzeichnen. Vergleicht man den heutigen Zustand der Flächen mit der Alpenbiotopkartierung aus dem Jahr 1997, so haben sich aus Intensivwiesen am Hangfuß mittlerweile magere Wiesen mit Biotopqualität entwickelt. Und auch das seit dem letzten Jahr auf einer Teilfläche stattfindende Tagfaltermonitoring zeigt eindrucksvoll die Qualität der Flächen. So konnten bereits 39 Tagfalter-Arten nachgewiesen werden, von denen 17 auf der Roten Liste für Bayern stehen, darunter der Goldene Scheckenfalter, der Braune Feuerfalter und das Rotbraune Wiesenvögelchen. Hinzu kommen Nachweise von rund 320 Nachtfalterarten. Bemerkenswert ist vor allem das Vorkommen vieler Arten, die sich in Blüten, Samenständen oder zusammengerollten Blättern von spezifischen Wirtspflanzen entwickeln, wie der Augentrost-Kapselspanner, der Wiesenknopfwickler oder die Strohgelbe Flachleibmotte. Diese Arten kommen nur in sehr magerem bzw. extensiv genutztem Grünland vor, da ihren Raupen und Puppen bereits in zweimal gemähten Wiesen die notwendige Zeit für ihre Entwicklung fehlt. Die Flächen wurden 2011 vom LBV mit einer Förderung durch den Bayerischen Naturschutzfonds von einer Erbengemeinschaft erworben. Sie befinden sich am südwestexponierten Unterhang des aus Flyschablagerungen aufgebauten Hörnle-Aufacker-Gebiets. Aufgrund ihrer Größe und ihrer besonderen Ausprägung gelten die Ammertaler Wiesmahdhänge als in Bayern einzigartig; sie gehören zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000. Das LBV-Schutzgebiet leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser einmaligen artenreichen Kulturlandschaft in den Bayerischen Alpen. FREDERICK MANCK LBV-Flächenbetreuer E-Mail: frederick.manck@gmx.de Kalkreiches Niedermoor Blühende Wiese Rotbraunes Wiesenvögelchen Weide Winterlicher Freiwilligeneinsatz Streuobstwiese men LBV MAGAZIN 4|25 37 Heuernte mit dem Hangschlepper

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