LBV magazin 4-25

FOTO: FREDERICK MANCK Freiwillige beim Entbuschen Als Wiesmahd werden in den Bayerischen Alpen Wiesen bezeichnet, die traditionell nur einmal im Hochsommer gemäht und nicht gedüngt werden. Oft handelt es sich um bucklige, steile Hänge, die weiter vom Dorf entfernt liegen. Aufgrund ihrer meist jahrhundertelangen extensiven Nutzung verfügen sie über eine große Artenvielfalt. Dazu trägt im Fall der Ammertaler Wiesmahdhänge auch der enorme Strukturreichtum bei. Diese sind von zahlreichen Hangquellmooren und Rinnen mit kleinen Bächen unterbrochen und von vielen Gehölzstrukturen durchsetzt. Die Eigenheiten dieses Naturjuwels machen seinen Erhalt zu einer großen Herausforderung. So verfügt das LBVSchutzgebiet auch über ein beachtliches Nutzungsmosaik: Im Talboden reicht der Flächenkomplex bis in ein großes Talmoor hinein. Daran schließt am Hangfuß eine etwa 100 Jahre alte Streuobstwiese an. Den größten Teil nehmen die darüber liegenden Wiesmahdflächen ein. Nach wie vor liegen einige Hangbereiche brach. Die LBV-Regionalgruppe Garmisch-Partenkirchen/Weilheim-Schongau bemüht sich hier seit einigen Jahren um die Wiederaufnahme der Nutzung, denn auf Dauer würden die offenen Flächen zuwachsen und damit ihr Potenzial für den Artenschutz verlieren. Die Pflege solcher Flächen erfordert Erfahrung in der Landschaftspflege und Spezialmaschinen. Der größte Teil wird von drei Landwirten aus dem Dorf gepflegt. Zum Einsatz kommen Balkenmäher, ein spezieller Hangschlepper, Bandrechen und hangtaugliche Ladewagen. Zum Heurechen bringt einer der Landwirte als Unterstützung alljährlich seine ganze Familie mit. Eine besonders unwegsame Teilfläche wird auch beweidet. Die Kombination der stoßMosaik aus Lebensräu SCHUTZGEBIET Ammertaler Wiesmahdhänge Das über acht Hektar große LBV-Schutzgebiet in den Ammertaler Wiesmahdhängen im oberbayerischen Oberammergau ist ein lebendiges Beispiel für die Schönheit und den ökologischen Wert alpiner Kulturlandschaft. Wer die rund 150 Höhenmeter von der Zufahrt im Tal bis an den oberen Rand der LBV-Fläche auf 980 Metern Höhe zurücklegt, kann eine beeindruckende Vielfalt entdecken. 36 LBV MAGAZIN 4|25

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