LBV MAGAZIN 3|25 41 FOTOS: PETER BRIA (2), SIMONE SCHALLER, HANS SCHÖNECKER, MARCUS BOSCH, HERBERT HENDERKES Ein Käferkeller lässt sich gut in einen Naturgarten einfügen. Zurückgesetzter alter Zwetschgenbaum, der unten geringelt werden kann. LARVENSTADIUM KÄFER Mögliche Schutzmaßnahmen Ort Jahre Nahrung oberirdisch (Zeitraum) Nahrung HIRSCHKÄFER Eichenwurzeln 3–8 Abgestorbenes, bereits sich zersetzendes Eichenholz 4–5 Wochen (Mai–Juli) V. a. Baumsäfte der Eichen Holz verschiedener Zersetzungsstufen anbieten (ideal: Eichenbaumstümpfe), Käferkeller bauen BALKENSCHRÖTER (Zwerghirschkäfer) Morsches (weiß-)faules Holz, Laub- und Obstbaumholz (feucht) 2–3 Blätter von Laubgehölzen 2–3 Monate (Mai–Juli) Baumsäfte, Blätter Alte Obst- und Laubbäume stehen lassen ROSENKÄFER Komposthaufen Baumstümpfe 2–3 Mulmtote organische Substanz 6–7 Monate (April–Oktober) Pflanzensäfte, weiche Früchte, Pollen, Nektar Nützling; hilft bei Zersetzung von Kompost (Maikäferlarven sind nie im Kompost zu finden) Alle drei Arten sind nach Bundesartenschutzverordnung, Anlage 1, „besonders geschützte Arten“. Einige Käferarten, die von Totholz profitieren nicht mehr genug Obst tragen, müssen nicht gerodet werden. Stattdessen werden sie in zwei bis vier Meter Höhe gekappt und mehrere Jahre hintereinander „geringelt“, das heißt es wird ein Ring aus Rinde am Stamm entfernt, um ihr Absterben und die Verwandlung zu wertvollem Totholz zu beschleunigen. Ergänzend kann man auf der süd- oder südostexponierten Stammseite Löcher mit acht bis zehn Millimeter Durchmesser als Nisthilfen für Insekten bohren und einen Vogel- oder Fledermauskasten aufhängen. SIMONE SCHALLER Kreisgruppe Neustadt-Weiden, Landschaftsarchitektin E-Mail: simone.schaller@lbv.de Benjeshecken Sie sind nach den Brüdern Benjes benannt, die um die 1980er Jahre Totholzhecken als kostengünstige Grün- und Heckenschnittentsorgung im Garten etablieren wollten. Sie gingen davon aus, dass sich langfristig durch Sameneintrag (Wind, Vögel) wieder Hecken bilden würden. Heute werden Benjeshecken in erster Linie als Möglichkeit zur Anreicherung mit Totholz in Natur und Garten angesehen und als Lebensraum für zahlreiche Vögel, Insekten und Kleinsäuger.
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