FOTOS: KLAUS MÜLLER, FIZKE7 - STOCK.ADOBE.COM, PETER BRIA, DR. EBERHARD PFEUFFER Streu und Dünger Vor Einführung des Kunstdüngers dienten Wälder auch als Nährstofflieferanten in der Landwirtschaft. Die Krautschicht wurde dazu mühsam entnommen, als Einstreu genutzt und schließlich zusammen mit dem Kot der Nutztiere als Dünger auf die Felder gebracht. Das Ergebnis waren lichte, nährstoffarme Wälder, in denen vor allem anspruchslose Arten wie Waldkiefer oder Birken wuchsen. Darunter bildeten sich Lebensgemeinschaften, in denen zum Beispiel Flechten dominierten oder Pflanzen, die auf nährstoffarmen Standorten zurechtkommen, wie die Frühlingsküchenschelle. Das heutige Waldgesetz verbietet die Streunutzung, sodass entsprechende Artenschutzmaßnahmen einer Sondergenehmigung bedürfen. Waldsäume Grenzstrukturen sind in der Natur generell sehr artenreich. Dies gilt auch für Waldränder, doch sind diese Übergänge hin zur Agrarlandschaft heute oft nur noch sehr schmal. Nicht zuletzt zum Erhalt eines intakten Waldinnenklimas wären strukturreiche Waldränder mit Gebüschen und Wildkrautsaum sehr wichtig, deshalb sind sie auch Gegenstand von Förderprogrammen. Ebenso wichtig sind sogenannte Waldinnensäume hin zu Bachläufen, Waldwegen oder kleinen Lichtungen: Diese linearen, nur wenige Meter breiten Strukturen sind Hotspots der Artenvielfalt, in denen sich Eidechsen, Wildbienen und Schmetterlinge tummeln. LBV MAGAZIN 3|25 23 Frühlingsküchenschelle WaldWiesenvögelchen
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