FOTOS: THOMAS STEPHAN, HENRI KOSKINEN - STOCK.ADOBE.COM, MARCUS BOSCH Eremit Ziegenmelker Ziegenmelker Die alte mitteleuropäische Kulturlandschaft war ein vielfältiges Mosaik aus Wäldern, Feldern und Wiesen bzw. Weiden. Hinzu kamen teilweise großflächige Offenländer entlang der freifließenden Flüsse, die vor den Zeiten mit Staustufen noch die Kraft hatten, immer wieder „Tabula rasa“ zu schaffen. In solchen Freiflächen mit wenig Baumbewuchs fühlen sich Arten wie der Ziegenmelker wohl. Heute beschränken sich seine Vorkommen auf zumeist menschlich geschaffene Freiflächen wie Abbaustätten oder Truppenübungsplätze. Der Ziegenmelker ist nachtaktiv und jagt im offenen Gelände vor allem Nachtfalter, die er im Flug erbeutet. Am Tag ruhen die bestens getarnten Tiere beispielsweise auf dickeren Ästen und fliegen erst dann auf, wenn sich jemand auf wenige Meter nähert. Pilze und Totholzkäfer Auch wenn die mitteleuropäische Landschaft in früheren Jahrhunderten aufgrund intensiver, aber kleinteiliger Nutzung waldärmer war als heute, so gab es doch immer wieder Bereiche mit alten Bäumen. Diese sorgten für eine Kontinuität der Lebensräume zum Beispiel für seltene Pilz- und Käferarten, die wir heute gezielt schützen. Derzeit bestehen unsere genutzten Forste vorwiegend aus relativ jungen Bäumen, in denen für diese Spezialisten kein geeigneter Lebensraum existiert. In manchem Stadtpark mit Methusalem-Bäumen finden sich daher mehr seltene Käferarten wie etwa der Eremit als in manchem Nutzwald. Im Nationalpark Bayerischer Wald ist die Zitronengelbe Tramete ein Beispiel für einen solchen „Urwaldpilz“. LBV MAGAZIN 3|25 21 Zitronengelbe Tramete
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