THEMA FOTO: ANDREAS HARTL Heckrinder Sukzession und kleinräumige Nutzung fördert bedrohte Arten Wald ist Vielfalt Was in einem Wirtschaftswald als außergewöhnlich und schädlich für die forstliche Nutzung gilt, ist in großflächigen Naturwäldern normal: besondere Standorte, die zumeist durch dynamische Ereignisse wie Stürme oder Überflutungen entstehen. In der mitteleuropäischen Kulturlandschaft kommt seit Jahrtausenden auch der Faktor Mensch hinzu. Mit der traditionellen kleinräumigen und mosaikartigen Nutzung förderte er lange Zeit die Artenvielfalt. Hier einige Beispiele. VON DR. CHRISTIAN STIERSTORFER Waldweide Nutztiere wie Rinder oder Schweine durften früher in die Wälder. Da Schweine gerne Eicheln fraßen, ließ der Mensch Eichenhaine stehen oder legte sie an. Im Bayerischen Wald gab es noch bis weit ins letzte Jahrhundert Weiderechte für Rinder. Heute verbietet unser Waldrecht diese Nutzungsform weitgehend. Zudem gestalteten auch andere Großtiere den Wald: Wisent, Auerochse, Elch und Rothirsch gab es früher überall im bewaldeten Zentraleuropa, wodurch die Wälder sehr heterogen und teilweise licht waren. Ob wir uns die damaligen Waldlandschaften daher eher als Baumsavanne mit Großtieren vorstellen müssen, ist wissenschaftlich allerdings umstritten. 20 LBV MAGAZIN 3|25
RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=