EU Life-Projekt Rohrdommel

Hilfe für die Große Rohrdommel in Bayern

Der LBV hat 1997 bis 2001 ein LIFE-Natur-Projekt der EU durchgeführt. In einem der letzten dauerhaft besetzten Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Großen Rohrdommel in Süddeutschland haben wir umfangreiche Maßnahmen umgesetzt. Im Vogelschutzgebiet "Charlottenhofer Weihergebiet" und dem benachbarten Hirtlohweiher war die Hilfe dringend notwendig, denn der Bestand im Gebiet ging immer weiter zuück.

Rohrdommel im Moor | © Henning Werth © Henning Werth
Große Rohrdommel im Schilf

Trotz vieler Schwierigkeiten konnten im Rahmen des LIFE-Vorhabens und im Anschluss daran auf rund 67 Hektar Fläche wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der weitgehend isolierten Rohrdommelvorkommen im Projektgebiet umgesetzt werden. Mit der Ausdehnung und Verdichtung der Schilfbestände auf den Projektflächen dürften sich der Rohdommelbestand stabilisieren. Langfristig ist sogar zu erwarten, dass von diesen Maßnahmen Impulse für die Wiederbesiedlung potenzieller Rohrdommelhabitate auch außerhalb des Projektgebietes ausgehen werden.

Ziele des Vorhabens

Während der Projektlaufzeit sollte der Rohrdommelbestand einmal zu Beginn und ein weiteres Mal gegen Ende des Projekts systematisch erfasst werden. Es sollten eine Habitatanalyse durchgeführt und Kriterien zur Flächensicherung erarbeitet werden.

Weiterhin sollten geeignete Habitatflächen durch Ankauf, Pacht oder durch den Abschluss von Bewirtschaftungsvereinbarungen als Lebensraum für die Rohrdommel gesichert werden. Durch Pflanzung, Aussaat oder Wasserstandsregulierung sollten die Röhrichtflächen vergrößert und die Lebensbedingungen der Rohrdommel verbessert werden.

Maßnahmen und Erfolge

Baggerarbeiten für die Rohrdommel am Hirtlohweiher | © Anne Schneider © Anne Schneider
Baggerarbeiten für die Rohrdommel am Hirtlohweiher

Die Sicherung der Flächen durch Ankauf stieß aufgrund gestiegender Grundstückspreise und veringerter Verkaufsbereitschaft auf Schwierigkeiten. Die nötigen Maßnahmen konnten daher nur auf den öffentlichen Flächen durchgeführt werden. In den stark verlandeten Röhrichtbereichen wurden Entbuschungs- Wiedervernässungs- und Teilentlandungsmaßnahmen umgesetzt. So konnte der potenzielle Lebensraum für die Rohrdommel auf das Doppelte vergrößert werden.

Kurz vor Auslaufen der LIFE-Förderung konnten im Norden des Charlottenhofer Weihergebietes 6 Hektar Grund erworben werden, die den Projektzielen in idealer Weise entsprachen. Hier wurden große röhrichtbestandene Flachwasserbereiche angelegt.

Im Rahmen des LIFE-Vorhabens bzw. im Anschluss daran konnten auf rund 67 Hektar Fläche wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der weitgehend isolierten Rohrdommelvorkommen im Projektgebiet umgesetzt werden. Mittelfristig - mit der Ausdehnung und Verdichtung der Schilfbestände auf den Projektflächen - dürften diese wesentlich zur Stabilisierung des Bestandes im Charlottenhofer Weihergebiet beitragen. Langfristig ist sogar zu erwarten, dass von diesen Maßnahmen Impulse für die Wiederbesiedlung potenzieller Rohrdommelhabitate auch außerhalb des Projektgebietes ausgehen werden

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